Naturerlebnisweg St. Veiter Staff

Logo Naturerlebnisweg St. Veiter Staff
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Dieser leicht begehbare Rundweg bietet einen typischen Eindruck von Landschaft und Natur des nordöstlichen Voralpenrandes.

Route:
Brillergraben - Sattel beim Oberhauser - Staff - Staffhütte - Leherbauer, Gehzeit ca. zwei Stunden.

Nach Besichtigung der Pfarrkirche über die Bundesstraße und links die historische Wehrmauer entlang zur Brücke beim E- Werk. Die blaue Markierung Richtung Lilienfeld weist in den Brillergraben, in dem anfangs noch die dünnplattigen Mergelschiefer des Wienerwaldes auftreten. Bald aber zeigt Schneerosenwuchs die ersten Kalkschichten, der Rand der Kalkalpen verläuft nicht unmittelbar entlang der Gölsen!

Der Weiterweg nach dem Brillerbauern quert einen auffallenden kanzelartigen Felsvorsprung - hier treten Jurakalke auf. In den Mulden dahinter liegen hingegen weichere Gesteine der Kreidezeit, wie sie nach der Wegkehre an der Böschung sichtbar werden. Der folgende steile Berganstieg mit neuerlichen Felsbildungen besteht wieder aus hartem Kalkgestein, gehört aber bereits zur "Lunzer Decke", in der früher auch in unserem Gebiet nach Steinkohle geschürft wurde. Die leichter verwitternden Sandsteine der Lunzer Schichten bemerkt man im Gelände als sanfter geformte Wiesenmulden. Als Quellhorizont und mit ihrem fruchtbareren Boden bilden diese Schichten seit dem Frühmittelalter die Grundlage für die bergbäuerliche Besiedlung

Zwei Frühlingsbilder - doch eine Wanderung um den Staff ist jederzeit schön..

So war der Oberhauser einst der Meierhof der Staffburg.

Der Sattel vor dem Oberhauser sowie die gegen den Staff hinaufziehenden Halden und Waldränder weisen eine überaus interessante und reizvolle Pflanzenwelt mit vielen Besonderheiten auf! So am steiler ansteigenden Wegrand u.a. das Waldsteppen-Windröschen und die Hochstengel-Kugelblume neben der üppigen Blumenpracht der Wiesenmulde. Oberhalb der Strauchzeile, schon am rot markierten Staffweg, beginnt das Reich der Orchideen mit folgenden Arten: Bleiches und Stattliches Knabenkraut, Geflecktes Fingerknabenkraut, Helmknabenkraut, Rotes Waldvögelein (neben den häufigeren weißen Arten), Weiße und die sehr seltene Grünliche Waldhyazinthe, Mücken-Händelwurz, Pyramidenstendel, Großes Zweiblatt und Stendelwurzarten. Vielleicht sind hier mit etwas Glück auch noch andere im Gebiet vorkommende Orchideen zu entdecken (z.B. Brandknabenkraut und Holunder-Fingerknabenkraut).

Ein schmaler Steig zweigt auf die Staffspitze ab, wo Wallformen, Gräben und spärliche Mauerreste der frühmittelalterlichen Burg erhalten sind. Der Umgehungsweg führt durch die steile Westflanke zu den höchst malerischen oberen Staffwiesen. Durch Mischwald mit häufigen Türkenbundlilien kommt man zur Staffhütte der Naturfreunde (sonntags Einkehrmöglichkeit). Der Weiterweg über den Wiesenrücken beeindruckt durch den umfassenden Blick über die Wienerwaldhöhen und das Gölsental mit dem ersten Anstieg der Kalkalpen.

Beim Reitbauern trennen sich die Wege: Links auf Güterweg oder markierter Abkürzung durch den Pfarrerwald zur Lindengruppe an der Gölsen. Rechts auf Steig durch den Hochwald zur Lechnerbauernwiese, die im Wald steiler umgangen wird, und zurück zum Ausgang des Brillergrabens.

Besonders schön ist diese Naturwanderung zur Blütezeit von April bis Juli und zur Zeit der herbstlichen Laubfärbung im Oktober! Bitte entlang der Wanderwege keine Blumen pflücken! Alle genannten Arten stehen unter strengem Naturschutz!

Weitere naturkundliche Besonderheiten der Gemeinde St. Veit:

Im Grenzgebiet der Gemeinde Vorfrühlingsblüte mit Schneeglöckchen auf der "Hahnwiese" (am Aufstieg zum Ebenwald südlich des Sengenebenberges - dieser ist der nördlichste Tausender der Alpen!) und mit Frühlingsknotenblumen auf der "Märzenbecherwiese" nördlich des Göllersreiter (jenseits der Kerschenbacherhöhe auf der Perschenegger Seite).

Ehemalige Steinbrüche mit typischen "Kahlenbergschichten" am Ausgang des Kerschenbachtals.

Orchideenwiesen z.B. beim Biobauernhof Hochedler in Kerschenbach und auf einem Feuchtbiotop im Hinteren Schwarzenbachtal. Felsbildungen und Bergsturzblöcke aus Jurakalk und typischer voralpiner Schluchtwald u.a. mit Mondviolen und Wald-Geißbart zwischen Gaisbeck und Schindeltal in Innerwiesenbach.

Im St. Veiter Gemeindegebiet gibt es ferner den äußerst seltenen Zungen-Mäusedorn!

Overnattinger St. Veit an der Gölsen
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