Die Pfarrkirche Schottwien ist dem heiligen Vitus geweiht. (Pfarrkirche seit 1784)

Authentische Daten vor 1784 sind nur spärlich zu finden, da die Kirche vor diesem Zeitpunkt zum Bereich der Pfarre Klamm gehörte, deren alte Chroniken zum überwiegenden Teil 1801 und 1809 verbrannt sind.

Von der ersten Schottwiener Kirche ("In der Chlamme") ist nur das Datum ihrer Zerstörung bekannt: sie ging am 9. Juli 1266 im Verlauf einer Naturkatastrophe durch Wolkenbrüche und Hochwasser zurgrunde - zugleich mit zahlreichen Häusern und Menschen.

Kunsthistoriker führen die jetzige gotische Kirchenanlage auf Bauten aus dem 14. und 15. Jht. zurück, die 1511 harmonisiert und dabei dem Aussehen nach grundlegend verändert wurden. Der Hauptchor wird als der älteste erhaltene Bauteil angesehen.

In den Kirchenumbau einbezogen wurde offensichtlich die 1415 gestiftete Michaeliskapelle mit darunterliegendem Karner; heute das linke (nördliche) Seitenschiff.
Der Kirchturm von außen

Der Kirchturm war früher nur im unteren Teil viereckig, im oberen hingegen achteckig und mit vier Dachgiebelfenstern versehen; er ist am 18. Oktober 1846 im Verlauf eines Großbrandes eingestürzt. Wiederaufbau ab 1849.

Da sich die Kirche trotz verschiedener Bau- und Restaurierungsarbeiten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in schlechtem Zustand befand (Turm wackelig, Schieferdach durchlöchert, Kircheninneres feucht usw.) wurde zwischen 1888 und 1898 eine "stilgerechte" Generalsanierung vorgenommen. Die Arbeiten standen unter der Leitung des Wiener Architekten Gustav R. von Neumann. Im Zuge dieser Arbeiten erfolgte auch ein Neubau des 36 m hohen Turmes; für die Neudeckung des Daches wurden glasierte Tonziegel verwendet.

Kirchenanlage: Dreischiffig, mit niederen Seitenschiffen und zurückspringenden Nebenchören. Im Hauptchor: dreijochiges Kreuzrippengewölbe auf Konsolen mit Rosetten; sternförmige Schlusssteine. Im Mittelschiff 2 spätgotische Kreuzrippengewölbe auf Konsolen, Wappenschlusssteine und runde Gewölbeöffnungen.

Der Musikchor - über spätgotischem Gewölbe auf flachen Bögen - zieht sich in Abtreppung in das nördliche Seitenschiff.

Im nördlichen Chor zwei Kreuzrippengewölbe auf Konsolen, im nördlichen Seitenschiff zwei Joche mit spätgotischem Netzrippengewölbe mit Wappenschildern.

Im südlichen Chor und Seitenschiff Kreuzrippengewölbe auf kugelförmigen Kragsteinen.

Turm, Treppentürmchen samt Eckstrebepfeiler, Nebeneingang u.a. sowie die gesamte Inneneinrichtung: Neugotisch (aus 1888 ff.)

Im Hauptchor rechts: Bemerkenwertes figürliches Grabmahl des einstigen Patronatsherrn Josef Leopold Walsegg, +1742, Stifter der Wallfahrtskirche Maria Schutz. Sein Sarg befindet sich in der Gruft der Reichsgrafen von Walsegg, die unter dem Hauptchor der Kirche liegt und zwischen 1720 und 1827 als Begräbnisstätte in Verwendung stand. Letzmalige Öffnung im Zuge der Kirchenrenovierung am 18. Oktober 1889. Hinterher wurde über den Deckstein des Gruftabganges der Fußboden verlegt. Dazu ein Hinweis aus der Pfarrchronik: "Die Stiege zur Gruft befindet sich daher zur Nachforschung für spätere Zeiten gleich mitten unterhalb des großen Spitzbogens, der porta triumphalis."

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