Die Burg Königstein, im Volksmund auch "Ecker-G`schloß" genannt, wurde im Jahre 1410 im Auftrag des Herzogs Johann von Holland-Straubing vornehmlich zum Schutz gegen die Hussiten erbaut.

Den Namen Königstein bekam sie deshalb, weil der Bau am Dreikönigstag begonnen wurde.

Von dieser Burg Königstein aus wurden bald die Passauer Bürger und das Hochstift Passau ständig belästigt. Es entstand dadurch zwischen dem Bischof Georg von Passau und dem Herzog Johann von Holland-Straubing ein Streit, der durch eine auf 8 Jahre festgesetzte Waffenruhe und durch die Bestimmung beigelegt wurde, daß die bereits gefürchtete Burg Königstein nicht mehr vergrößert werden durfte. Dieser Beschluß wurde 1411 zu Neuburg am Inn gefaßt. Die Urkunde über den Waffenstillstand liegt noch in Schärding auf.

Im Jahre 1429 starb Herzog Johann von Niederbayern, bei der Teilung des Erbes nach dem Tode bekam Ludwig der Gebartete von Ingolstadt unter anderem auch die Stadt Schärding mit Neuhaus und den an Passau grenzenden Teil des Innviertels, in welchem auch Königstein lag, zugesprochen. Er fühlte sich aber bei der Teilung benachteiligt und geriet mit seinem Vetter Heinrich XVI von Landshut in Streit. Dieser Streit wurde zunächst dadurch veranlaßt, daß Herzog Ludwig die Passauer Waren mit hohen Zöllen belegte. Als diese nicht bezahlt wurden, hielt er in Schärding am Inn nach Passau fahrende Salzschiffe auf.

Dagegen beschlossen die Passauer Vergeltung und entschädigten sich an den donauaufwärts ziehenden Weinschiffen, welche bei Krämplstein und bei Obernzell mit Beschlag belegt wurden. Nun entbrannte ein offener Krieg! Aufgrund der ständigen Streitigkeiten verlangten die Passauer Bürger die Vernichtung der Burg Königstein.

Man ging an die Werbung von Kriegsknechten und Söldnern aus dem bayrischen Wald und Böhmen. Jeder dieser Söldner erhielt einen Wochenlohn von 1/2 Pfund Pfennige.

300 Pfund Pfennige - 2.l00 Gulden gingen in diesem Krieg für fremdes Kriegsvolk auf.

Mit einem 1.500 Mann starkem Heer zog man nun vor die Burg Königstein um diese zu stürmen. Durch eine starke Beschießung konnte erreicht werden, daß die Burg binnen 7 Tagen zur Übergabe gebracht und gänzlich zerstört wurde.

Die noch lebende Besatzung ging nach Passau in Gefangenschaft.
So geschehen in der Woche nach St. Margarethen anno 1436.

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